
Craig Schwartz ist zwar fraglos einer der talentiertesten Puppenspieler seiner Zeit, doch leider ist die Kunst des Marionettenspiels in der heutigen Zeit nicht besonders hoch angesehen, und er erntet mit seinen FĂ€higkeiten weder Anerkennung, noch das nötige Kleingeld, das er und seine Frau Lotte zum Leben und zur GrĂŒndung einer Familie brauchen, denn sie alleine kann mit ihrer Arbeit in einem Tierladen kaum genug verdienen, um sich selbst, ihren Mann und die vielen Haustiere, die sie besitzen, zu unterhalten. Da Craig nicht lĂ€nger auf der StraĂe arbeiten will, wo er mit seiner Puppeninszenierung klassischer TheaterstĂŒcke schon mehrmals ein blaues Auge kassiert hat, weil besorgte VĂ€ter seine Darstellung romantischer Szenen als âperversâ eingestuft haben, nimmt er einen Job als Archivar an. Die Voraussetzungen dafĂŒr scheint er zu haben, denn die einzige Bedingung in der Zeitungsanzeige waren âgeschickte Fingerâ, und die hat er als Puppenspieler ganz bestimmt. Nachdem Craig den Einstellungstest erfolgreich abgeschlossen hat, und er ĂŒber die Geschichte des Hochhauses belehrt wurde, in dem er nun arbeitet â die Etage, in der sich sein neuer Arbeitsplatz befindet, besitzt eine Deckenhöhe von etwa 1,80 Meter â macht er sich gleich an die Arbeit. Nach wenigen Tagen findet er, hinter einem Aktenschrank versteckt, eine TĂŒr, die demjenigen, der durch sie geht, das VergnĂŒgen bereitet, 15 Minuten im Kopf von John Malkovich verbringen zu dĂŒrfen, bevor er dann diesen Ort wieder verlassen muĂ, und am Rande der SchnellstraĂe nach New Jersey landet. Von dieser Entdeckung erzĂ€hlt er seiner Kollegin Maxine, die wiederum sofort den Wert dieser Entdeckung erkennt, und eine Zeitungsanzeige schaltet, um auch anderen Menschen fĂŒr 200 Dollar pro Reise diese Erfahrung zu ermöglichen. Das neue GeschĂ€ft lĂ€uft auch so lange reibungslos, wie die Kunden in Malkovichs Kopf nur als stille Zuschauer dabei sind, als der Puppenspieler jedoch beginnt, John Malkovich wie eine Marionette zu bedienen, bekommt dieser mit, daĂ irgendetwas seltsames mit ihm vorgeht, und er macht sich auf die Suche nach der Ursache.
HandlungDer PuppenspielerCraig Schwartz (John Cusack) ist ein talentierter Marionettenspieler, der jedoch mit seiner Zunft keinen Lebensunterhalt verdienen kann. Auf DrĂ€ngen seiner Frau Lotte (Cameron Diaz), mit der er, zusammen mit Schimpanse Elijah und zahlreichen anderen Tieren, in einer Wohnung in New York lebt, sucht er sich daher eines Tages einen Job. Jedoch gibt es nicht viele Stellen, fĂŒr die er sich qualifiziert fĂŒhlt. Daher ist er froh, als er eine Ausschreibung als Archivar mit flinken Fingern bei der LesterCorp entdeckt.
Bereits beim VorstellungsgesprĂ€ch gestalten sich die Dinge jedoch merkwĂŒrdig: Angefangen vom Stockwerk 7 1/2 des Mertin Flemmer Hauses in Manhattan, in dem sich das BĂŒro befindet, ĂŒber die nur 1,5 Meter hohen Decken, bis hin zur exzentrischen SekretĂ€rin Floris (Mary Kay Place), ist dort zunĂ€chst kaum etwas normal. Dennoch braucht Craig den Job, und nachdem ihm die schöne Kollegin Maxine (Catherine Keener) ĂŒber den Weg gelaufen ist, kehrt sogar ein Funke Optimismus bei ihm ein.
Die geheime TĂŒrEines Tages beim Aktensortieren entdeckt Craig eine hinter einem Aktenschrank verborgene TĂŒr, die ihn direkt in das Unterbewusstsein von John Malkovich fĂŒhrt. Nachdem er so fĂŒr 15 Minuten die Welt durch die Augen des berĂŒhmten Schauspielers gesehen hat, wird er an der Autobahn nach New Jersey unsanft wieder aus der erschlichenen IdentitĂ€t herausbefördert.
Nachdem er seiner angebeteten Kollegin davon erzĂ€hlt, schlĂ€gt Maxine vor, ein GeschĂ€ft daraus zu machen, indem sie den Zugang fĂŒr 200 Dollar pro Viertelstunde vermieten.Auch seiner Frau Lotte erzĂ€hlt Craig von der bemerkenswerten Entdeckung, und so kommt es, dass auch Lotte einmal in Kopf und Körper von John Malkovich schlĂŒpfen will.Als sie nach 15 Minuten wieder an der Autobahn herauskommt, ist sie völlig euphorisch. Sie will sofort zurĂŒck in den Körper des Mannes.
Und sie ist nicht die Einzige, die sich fĂŒr das Leben von John Malkovich interessiert. Denn wĂ€hrend Craig weiterhin vergeblich um die Gunst von Maxine wirbt, arrangiert diese ein Treffen mit John Malkovich und verliebt sich in ihn. Die beiden verbringen leidenschaftliche Stunden miteinander. Was Maxine jedoch zu dem Zeitpunkt noch nicht weiss, ist, dass sich Lotte in der Liebesnacht wieder einmal in den Kopf des Schauspielers geschlichen hat.
DreisamkeitNachdem Maxine eines Abends bei Lotte und Craig zum Essen eingeladen ist, offenbaren beide ihr ihre Liebe. Craig gegenĂŒber ist Maxine jedoch völlig desinteressiert, wĂ€hrend ihr Interesse an Lotte nur dann entflammt, wenn diese sich in John Malkovichs Kopf befindet.Die beiden Frauen arrangieren also weitere Treffen in besagter Konstellation.
Craig hat nun verstanden, dass der einzige Weg, um Maxine fĂŒr sich zu bekommen, ĂŒber das Unterbewusstsein von John Malkovich fĂŒhrt. In einer dramatischen Aktion ĂŒberwĂ€ltigt er eines Abends Lotte und zwingt sie, am Telefon ein Treffen mit Maxine zu verabreden. Anstelle ihrer, betritt Craig zum verabredeten Zeitpunkt jedoch den begehrten Kopf, und stellt bald schon fest, dass er als Puppenspieler gute Voraussetzungen mitbringt, um John Malkovich nicht nur passiv zu besetzen sondern aktiv zu beherrschen.
TĂŒr ins eigene IchDies bleibt jedoch auch dem âWirtâ nicht verborgen, und Malkovich bekommt es mit der Angst. Er glaubt, von ĂŒbernatĂŒrlichen KrĂ€ften besessen zu sein und kommt zu dem SchluĂ, dass Maxine eine Hexe sei. Nachdem er ihr eines Abends in das Mertin Flemmer GebĂ€ude gefolgt ist und ihrem GeschĂ€ft auf die Schliche kommt, stĂŒrzt auch er sich durch die TĂŒr ins eigene Unterbewusstsein.
Jedoch mit fataler Wirkung. Denn was er dort zu sehen bekommt, ist eine Welt aus Abbildern seiner Selbst, die alle nur âMalkovichâ sagen können. Er ist entsetzt. Und als er nach den 15 Minuten im eigenen UnterbewuĂtsein an der Autobahnstrecke ausgespuckt wird, verlangt er von Craig und Maxine, dass diese unverzĂŒglich ihr GeschĂ€ft aufgeben und ihn in Ruhe lassen.
Craig, Malkovich und MaxineDoch die beiden denken gar nicht daran.WĂ€hrend Craig Lotte weiterhin mit ihrem Schimpansen im AffenkĂ€fig gefangen hĂ€lt, um sich mit Maxine zu treffen, hat auch diese inzwischen Gefallen an der Craig-Version des Malkovich gefunden. Dieser weiss inzwischen auch, wie er verhindert, nach 15 Minuten wieder ausgespuckt zu werden. Dem GlĂŒck der beiden steht also nichts mehr im Wege.
Maxine heiratet den von Craig besessenen Malkovich, der in kĂŒrzester Zeit, nachdem er den Schauspiel-Beruf an den Nagel gehĂ€ngt hat, als Puppenspieler weltweit zu groĂem Ruhm kommt.Doch das GlĂŒck der beiden ist nicht von Bestand. Maxine, die inzwischen im achten Monat schwanger ist, entfernt sich immer mehr von ihrem Mann.
Turbulentes EntwicklungenIn der Zwischenzeit hat sich Lotte, mit Hilfe ihres Schimpansen, aus dem KĂ€fig befreien können. Sie geht zu Craigs Arbeitgeber Dr. Lester (Orson Bean), der ihr offenbart, dass er schon lange von der geheimen TĂŒr gewusst hat. Er selbst hat vor, mit einigen Freunden an Malkovichs 44. Geburtstag, diesen zu âbesetzenâ. Dies muss jedoch vor Mitternacht geschehen und ist nicht möglich, so lange sich Craig weiter in ihm aufhĂ€lt.
Um Craig zum Verlassen des begehrten Bewusstseins zu zwingen, nimmt Lester daher die hochschwangere Maxine gefangen und droht, sie umzubringen. Gezwungenermassen verlÀsst daraufhin Craig Malkovichs Kopf. Lester kann noch rechtzeitig vor Mitternacht Malkovichs Kopf betreten.
Auch das Wiedersehen von Maxine und Lotte gestaltet sich harmonisch: Als Maxine Lotte eröffnet, dass das Kind, das sie erwartet, in der Nacht gezeugt wurde, in der Lotte das erste Mal Besitz von Malkovichs Kopf genommen hatte, flammt die alte Liebe der zwei Frauen wieder auf.
Lediglich Craig hat Pech: Als er verzweifelt erneut versucht, durch die TĂŒr zurĂŒck in Malkovichs Kopf zu gelangen, findet er sich unversehens in einer neuen Person wieder: ZufĂ€llig handelt es sich hierbei um die kleine Tochter von Maxine und LotteâŠ
WeiterfĂŒhrende InformationenWissenswertes ĂŒber den Film und das Drehbuch
Weitere Informationen im Internet
Ich war in ihm und guckte raus, Filmkritik von David Hiltscher auf filmspiegel.deKritiken-Sammlung auf rottentomatoes.com (engl.)Being John Malkovich, Kurzkommentar von Ralf Möller auf schnitt.deInterview mit dem Marionettenspieler Philip Huber ĂŒber seine Arbeit zum Film auf hubermarionettes.com
QuellenBeing John Malkovich in der Wikipedia (dt.)Being John Malkovich in der Wikipedia (engl.)
- Spike Jonze
-
USA
- ~ 112 min.
- Komödie
- 0